Vincent Pippan, am 16.07.2022

Der Flug in einem Wort beschrieben: „Zach“.
Nach dem ausklinken vom F-Schlepp erst mal gekämpft um nicht abzusaufen und Höhe zu machen. Die erkurbelte Höhe fast wieder benötigt um gegen den Windversatz nach vorne zu fliegen. Ab dem Sternstein im lockeren Teamflug mit Donner Georg im Salto und Kübler Martin in der Silent wurde es dann etwas besser aber immer noch anspruchsvoll.
Laut XCVario 25 bis 45 km/h Gegenwind mit dementsprechend zerissener Thermik. Ich konnte so gut wie keinen Bart zentrieren. Jeder Meter gegen den Wind war wirklich hart erkämpft.
Ab dem 3-Länder Eck wurde es dann auf einmal deutlich besser und ich konnte fast bis zum Großen Arber, entlang Wolkenstraßen, geradeaus vorwärts fliegen. Manchmal gemeinsam mit Georg im Salto. So hat es dann deutlich mehr Spaß gemacht.
Spätenstens um 15:30 wollte ich umdrehen, aber mit dem Arber schon im Blick dann doch noch ein Stück verlängert, um mein Tagesziel zu erreichen. Dort dann wieder etwas tief gekommen und herumgebastelt. Aber Georg (der nach mir ankam) hat mir einen guten Bart gezeigt und ich konnte fast wieder an die Basis hochkommen.
Leider war dann meine Batterie leer und ich bemerkte erst beim umschalten auf die zweite Batterie, daß ich wohl beim anschnallen das Kabel der Batterie abgezogen hatte. Also alles ausgeschalten, außer Vario und Flarm, um Strom zu sparen. Bis zum Arber waren es noch ca. 5km, für mich nahe genug um zu sagen ich war dort. Daher umgedreht und versucht heim zu kommen, bevor ich gar keinen Strom mehr habe.
Der Rückflug hat dann für das nach vorne kämpfen mehr als nur entschädigt. Mit dem starken Rückenwind und drei richtig guten Bärten (der Bart des Tages, 4m/s integriertes Steigen und super schön zentriert) ging dann richtig was weiter! So macht Segelfliegen Spaß!
Zum Arber hin gute vier Stunden, zurück nach Hause ein einhalb Stunden. Das sagt wohl alles ....
Ab dem Moldaustausee wurde es dann noch mal spannend, gar kein Strom mehr. Selbst das eVario hatte ich ausgeschalten und nur mehr FLARM war im Betrieb. Zum Glück das Handy voll aufgeladen und gute 500m über dem Gleitpfad nach Hause. Richtung Freistadt und weiter nach Osten standen noch schöne Wolken, eine Verlängerung wäre also möglich gewesen. Aber so spannend brauchte ich mir meinen Flug auch nicht machen.
Direkt nach Hause war es komplett blau, wieder mal eine gute Übung in „dem Segelflugrechner vertrauen lernen“. Auch wenn es gar nicht so aussieht, aber man kann tatsächlich so weit gleiten ....
Für die Beruhigung der Nerven war es auch hilfreich, wenigstens noch das mechanische Stauscheibenvario (ohne TE-Kompensation) im Flieger zu haben. So konnte ich relativ entspannt heim kommen. Am Ende sogar noch etwas Richtung Westen verlängert, um unter den Luftraum sinken.

Alles in allem wieder mal ein spannender, aufregender, lehrreicher und auch sehr schöner Flug.