Rudi Schlesinger, am 11.05.2021

Seit langem wieder mal im Föhn geflogen. Lieber ein bisserl später starten als zu müde in den Turbulenzen zu fliegen habe ich mir gedacht. Nach dem unfreiwilligen Zwischenstop in Niederöblarn (Danke für die freundliche Aufnahme wieder mal) gings am Hang recht gut. Leider hatte ich ein Transponderproblem, dadurch keine Freigabe zum Durchflug im kontrollierten Luftraum Richtung Innsbruck. Die Inntalquerung habe ich also gelassen.
Am Hang wars gut, aber stellenweise echt turbulent. Zwischenzeitlich habe ich mich ernsthaft gefragt, ob diese Art der Fliegerei etwas für mich ist . Ständig das Durchbeuteln und die Schrecksekunden, wenn wieder mal lose Sachen unvermittelt im Cockpit zu fliegen beginnen. Da durch das Transponderproblem ein längerer Flug in der laminaren Welle nicht möglich war, wurde mir die Schüttlerei irgendwann zu bunt und ich bin nach Hause geflogen.
Respekt und Glückwünsche an alle, die an diesem Tag so eine tolle Leistung gebracht haben. Vor allem die Fliegerei am Hang muss man über soviele Stunden erst mal durchhalten! Hut ab!
Ein großes Dankeschön an alle, die mir geholfen haben in die Luft zu kommen. An Gerhard, der wiederholt zu so einer frühen Stunde mich geschleppt hat. An Karl, der mir ausräumen und starten geholfen hat. An Klaus für die Kleinigkeiten an Equipment am Vortag. Und an die Niederöblarner, die wieder mal mit einem Schlepp ausgeholfen haben.
Interessant war auch, dass ich erstmals die neue HAWK 3D Windanzeige ausprobieren konnte. Sehr interessant. Vor allem bestätigt es das Hosenbodengefühl, ob ein Aufwind tatsächlich satt ist oder nicht. Die sekundengenaue Anzeige des Windes hilft bei der Abschätzung, ob ein Hang gehen könnte oder nicht. Manchmal lässt sie aber einen auch ratlos zurück, z.B. wenn man bei Föhn am Grimming auf einmal einen NW und mal einen NO Wind angezeigt bekommt.