Herbert Novak, am 01.05.2025

Ein traumhafter Thermiktag: herrliche CU, gute Steigwerte, hohe Basis, kaum Wind, keine Ü-Entwicklungen (nördl. des AHK).
Bereits von Beginn an sehr gute Thermik vom Weizer Bergland über die Fischbacher Alpen bis zur Hohen Wand im Osten. (Ein Frühstart ab 09:00 loc wäre möglich gewesen). Von Stunde zu Stunde wurde es noch besser. Auf der Rennstrecke ab dem Grimming bis zur Gerlos extrem viel Verkehr. Das Flarm hat ständig gewarnt. Hier musste ich höllisch aufpassen. Ab dem Zillertal entschied ich mich für die Spur südlich des Innsbrucker Luftraumes. Hier war ich dann ziemlich allein und entspannt unterwegs. Nach der Brennerquerung wollte ich zuerst Richtung Südwesten (Jaufenpass) weiter. Nachdem die Basis inzwischen bis auf ca. 4300 m angestiegen war, entschied ich mich erstmals für eine direkte Querung der beeindruckenden Schnee- und Eiswelt der Ötztaler Alpen (ein absolutes Highlight) Richtung Arlberg. Nun alles spannnendes Neuland für mich! Der weitere Weg über Ötztal, Pitztal, Kaunertal, Oberinntal bis Ischgl im Samnauntal verlief aufgrund der hohen Basis problemlos. Ziel war nun die Silvrettagruppe. Angesichts des langen Rückweges entschied ich mich aber um 15:20 loc bei Galtür zur Wende. Nach einem kurzen Blick ins segelfliegerische Traumgebiet Engadin (es sah fantastisch aus) ging es wieder problemlos auf gleicher Spur zurück über die Ötztaler Alpen, Brenner, Hintertux bis zum Gerlos. Ab hier wählte ich die weitere Linie, so wie die meisten, entlang der Nordseite des Alpenhauptkammes über Krimml, Kaprun, Gastein und Zauchensee, ein Genuss dank anhaltend guter Thermik und leichtem Rückenwind. Die angepeilte Zwischenzeit 18:00 loc auf Höhe Schladming konnte ich gut einhalten, bei einem Schnitt von 105 km/h bis hier her. Ab der Planneralm begannen die Wolken leicht auseinander zu fließen und abzuschatten, aber immer noch verlässliches Steigen. Beim Übergleiten des Bösenstein dann eine kleine Unkonzentriertheit: anstelle die gut markierte Kaiserau bei Trieben anzufliegen (zu dieser späten Tageszeit normalerweise eine sichere Bank), flog ich schnurstracks weiter zum abgeschatteten Schoberpaß, wo ich dann kein Steigen fand. Nun war es mit der Euphorie vorbei. Glücklicherweise gab der angestrahlte Westhang des Eisenerzer Reichensteines brauchbares Steigen und eine komfortable Höhe für den Endanflug nach Weiz her. Als Draufgabe bei Bruck noch in eine abendliche Konvergenz gestolpert. Ab hier nun genussvolles Sailing home. Kurz vor 20:00 loc dann die Ankunft am Heimtflugplatz in Weiz.
Rückblickend ein fantastischer Flugtag mit vielen neuen Eindrücken. Ich bin sehr dankbar und demütig, dass ich dieses wunderschöne und privilegierte Hobby ausüben darf.